Im Kommunewald Ysper befindet sich ein beliebtes Ausflugsziel des Yspertales - die Waldkapelle, die von Einheimischen und Fremden sehr gerne besucht wird und entlang des Waldlehrpfades liegt.
Der Ursprung der Kapelle liegt im Dunkeln. Sicher haben wir es mit einem alten Steinheiligtum zu tun. Es war schon immer eine alte Kultstätte. Eine alte Sage erzählt: Eine Meute von Verfolgern ist hinter einem Schimmelreiter her. Der sucht im Wald und Felsengeklüfte Schutz vor seinen Feinden. Er spricht sein Machtwort - eine Felswand öffnet sich und nimmt Ross und Reiter auf und schließt sich wieder. Schrecken und Staunen zugleich erfasst die Verfolger. Die Hetzjagd hat eine Ende. Doch den Flüchtigen und sein Pferd hat keiner mehr gesehen.
Soweit die Sage. Steckt in dieser Sage nicht als Kern der alte Wodansglauben? Die Talbewohner wurden Christen und das Steinheiligtum verchristlicht. Das Volk kam von den Märkten im Tale, von den Einschichthöfen auf den Bergen und betete dort zum Christengott um Kindersegen, Gesundheit und Wohlergehen, Krankenheilung, gutes Wetter und Gedeihen der Feldfrucht, Glück im Viehstall, Abwendung von Kriegsgefahr, Seuchen und Pestilenz. Im Zuge der Marianisierung des vorigen Jahrhunderts wurde die Waldkapelle zum Marienheiligtum. Gebetserhörungen kamen vor, die schon an Wunder nahe kamen.
Aufgrund einer Widmung zu Ehren Maria hilf war die letzte Kapelle von Josef und Josefine Geudhoff in Altenmarkt im Jahre 1889 aus Holz erbaut worden, als beide von einer schweren Krankheit geheilt wurden. In der Nacht des 5. Juli 1977 brannte der mit einem Türmchen versehene Holzbau ab. Man entschloss sich danach, auch wegen der Gefahr eines Waldbrandes, zu einem steinernen Neubau. Dieser erfolgte an seinem ursprünglichen Platz zwischen den Granitblöcken in den Jahren 1978/79.